Wir leben ja in einem demokratischen Staat und deswegen gibt es auch den Betriebsrat nicht einfach so, sondern der wird ja gewählt. Alle vier Jahre neu.
Was glauben Sie aber, sind all die mit den meisten Stimmen auch automatisch in den Betriebsrat gewählt?
Immerhin, Demokratie und so. Nicht ganz, denn beim Betriebsverfassungsgesetz hat man(n), beziehungsweise Frau, sich noch eine Besonderheit einfallen lassen. Die Betriebsratswahlen sollen zusätzlich die Gleichstellung zwischen Mann und Frau aktiv fördern.
Wie das geschieht?
Nun, bei der Betriebsratswahl bekommt dasjenige Geschlecht, das im Betrieb in der Minderheit ist, eine bestimmte Mindestanzahl an Sitzen im Betriebsrat zugesprochen.
Beispiel:
Es ist ein dreiköpfiger Betriebsrat zu wählen und ein Sitz ist an eine Frau zu vergeben. Denn die Frauen sind im Betrieb in der entsprechenden Minderheit. Selbst wenn also die Belegschaft drei männlichen Kandidaten die meisten Stimmen gibt und die nächste Frau beispielsweise erst an fünfter Stelle erscheint. Die Frau zieht ein und der Mann mit den drittmeisten Stimmen hat das Nachsehen.
Wie ist es jetzt aber, wenn etwas Zeit ins Land geht?
Und ein Mann scheidet aus unserem Gremium aus und aufgrund besonderer Umstände rückt für diesen Mann eine Frau nach. Nicht wegen des Umstands, weil sie zu dem Geschlecht in der Minderheit gehört, es sitzt ja bereits eine Frau im Betriebsrat, sondern weil sie in der Situation die nächstverfügbare Person mit den nächsthöchsten Stimmen ist. Jetzt sind doch die Männer im Betrieb eigentlich unterrepräsentiert. Das geht doch nicht.
Das Gesetz sagt:
"Doch, das geht."
Denn im Gesetz steht nur etwas von Minderheitenschutz, nichts aber von Mehrheitenschutz. Wenn also die männliche Mehrheit im Betrieb ausschließlich Frauen in den Betriebsrat wählt, dann sagt das Gesetz:
„Ok, passt, Daumen hoch. Dann sind nicht zu viele Frauen im Betriebsrat.“
Da fällt mir übrigens noch ein Satz ein, wie er doch sicherlich in so mancher Beziehung zwischen Mann und Frau fällt.
"Warum ich immer Widerworte habe? Ja woher soll ich denn wissen, dass du mit deinen Argumenten schon am Ende bist."