Erstellt am 27.01.2021 um 16:04 Uhr von RudiRadeberger
Kommt auf die Höhe an. Bis 1.500 Euro ist dieser Bonus steuerfrei...
Erstellt am 27.01.2021 um 16:30 Uhr von Eltoro
Das der bis 1500€ steuerfrei ist ist bekannt. Es geht darum das sie aus einen Coronabonus, einen normalen Bonus machen wollen um diesen nachträglich zu versteuern.
Erstellt am 27.01.2021 um 16:38 Uhr von nicoline
Aber, der AG hat doch gar keinen Vorteil davon, wenn er den Bonus versteuert und Sozialabgaben abführt. Habt ihr denn mal nachgefragt, auf welcher Rechtsgrundlage die angeblich fehlerhafte Kommunikation beruht?
Erstellt am 27.01.2021 um 17:08 Uhr von rsddbr
Die Frage ist, warum das Unternehmen dies macht. Dem Unternehmen entstehen dadurch ja ebenfalls Kosten, da die Arbeitgeberanteile an der Sozialversicherung (insgesamt ca. 20% des Bruttolohns) ja nun auch abgeführt werden müssen. Möglicherweise hat das Unternehmen gegenüber dem Finanzamt keine Erklärung dafür, dass es sich um diesen steuer- und sozialversicherungsfreien Bonus handelt. Laut Bundesfinanzministerium ist einzige Voraussetzung dafür, dass es sich nicht um ohnehin geschuldeten Arbeitslohn handelt. So wäre es nicht möglich, eine ohnehin vereinbarte Jahresendprämie durch den Corona-Bonus zu ersetzen.
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2020/04/2020-04-03-GPM-Bonuszahlungen.html
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/BMF_Schreiben/Steuerarten/Lohnsteuer/2020-10-26-steuerbefreiung-fuer-beihilfen-und-unterstuetzungen-neufassung.html
Nun war aber deine Frage vor allen Dingen, ob das so geht und was ihr tun könnt.
Grundsätzlich ist der Arbeitgeber für die Abführung von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen verantwortlich. So lange keine Lohnsteuerbescheinigung erstellt wurde, darf der Arbeitgeber auch nachträglich die Gehaltsabrechnung ändern und die nicht abgeführte Lohnsteuer bei der nächsten Gehaltszahlung einbehalten (also i.d.R. maximal 12 Monate). Sozialversicherungsbeiträge darf der Arbeitgeber nur für die letzten 3 Monate im Nachhinein einbehalten und abführen.
Notfalls müsst ihr Rechtsberatung einholen. Dort muss geklärt werden, wie die Formulierungen im Schreiben von eurem Arbeitgeber zu werten sind (also ob die Zusage für die Prämie eindeutig auf den Netto-Betrag bezogen ist).
Erstellt am 27.01.2021 um 17:12 Uhr von Eltoro
Die fehlerhafte Kommunikation lag wahrscheinlich daran das der eine Chef dies genehmigte und der andere strikt dagegen ist. Hier ist vielleicht noch zu erwähnen, das wir mehrere Firmen in der Unternehmensgruppe haben die keinen Bonus bekommen haben, was natürlich zu einigen Verstimmungen führte.
Erstellt am 27.01.2021 um 17:15 Uhr von Eltoro
In dem ersten Schreiben steht explizit drin das dieser Bonus einmalig SV- und lohnsteuerfrei ist.